Zur Stadtvertretersitzung am 16. Juni 2025 kamen rund 19 Anwohner der Altstadt, um ihrem Unmut über die aktuelle Verkehrssituation Luft zu machen. Besonders betroffen sind die Badstubenstraße, Schusterstraße, Swinkestraße, Kleinbrückenstraße sowie die Straße An der Stadtmauer.
Auslöser der Diskussion war ein Beschluss vom 5. Mai 2025, mit dem die Stadtvertretung die zuvor eingeführte Tempo-20-Zone in diesen Straßen wieder auf Tempo 30 anheben möchte. Der Beschluss wurde seinerzeit insbesondere mit einem für die Stadtvertreter undurchsichtigen Verfahren begründet. In der Sitzung am 16. Juni trugen daher viele Anwohner ihre Sorgen direkt vor.
Was wird kritisiert?
Mehrere Bewohner berichten von Rissen im Mauerwerk sowie Schäden an Fliesen in Innenräumen – mutmaßlich verursacht durch den starken Verkehr, insbesondere durch LKWs. Auch zu hohe Fahrgeschwindigkeiten könnten eine Rolle spielen.
Ein weiteres Problem sei die enorme Lärmbelastung durch das Kopfsteinpflaster. Viele Anwohner fühlen sich zudem unsicher, da Autofahrer häufig auf die Gehwege ausweichen, um das holprige Pflaster zu umgehen. Seit Beginn der Baustelle in der Breiten Straße habe der Verkehr in der Altstadt noch einmal deutlich zugenommen.
Insgesamt haben bereits 200 Anwohner eine Unterschriftenliste zur Verkehrsberuhigung unterzeichnet.
Wie geht es weiter?
In der Sitzung betonten die Anwohner, dass ihre Geduld am Ende sei – viele von ihnen kämpfen bereits seit Langem für eine Beruhigung der Verkehrssituation. Vertreter der Stadt und Verwaltung zeigten Verständnis, wiesen aber auf die komplizierte Zuständigkeit hin: Die betroffenen Straßen liegen in der Verantwortung des Landkreises Vorpommern-Greifswald.
Bürgermeister Martin Schröter erklärte, dass die Stadt bereits zahlreiche Anträge auf Verkehrsberuhigung beim Landkreis gestellt habe – die meisten seien jedoch abgelehnt worden. Die Einführung von Tempo 20 war bisher der einzige Kompromiss, der umgesetzt werden konnte.
Die zentrale Forderung der Anwohner bleibt: ein fest installierter Blitzer, da auch bei bestehenden Tempolimits weiterhin gerast werde. Diese Forderung sowie weitere Vorschläge sollen nun erneut gegenüber dem Landrat vorgetragen werden, der Ende Juni in Wolgast erwartet wird